Immobilienkauf allein: großes Risiko?
Jeder vierte Deutsche, der zeitnah ein Eigenheim möchte, plant den Kauf allein – so eine Umfrage von Dr. Klein. Wie riskant sind Immobilienkauf und -finanzierung ohne Partner, Partnerin oder Familie?
Trautes Heim – Glück allein: Mehr als ein Viertel der Deutschen (27 Prozent), die in den nächsten fünf Jahren eine Immobilie erwerben möchten, plant den Kauf allein – ohne Partner, Partnerin oder Familie. Das ergab eine repräsentative Umfrage von Dr. Klein. Ein Haus oder eine Wohnung solo zu kaufen und zu finanzieren, bedeutet ein gewisses Risiko. Spielen da die Banken mit?
Kein Partner beim Immobilienkauf? Kein Problem!
Kerstin Riege-Krause, Spezialistin für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Berlin, kann beruhigen: „Ein Haus zu kaufen ist für Singles oder Alleinverdienende ebenso möglich wie eine Baufinanzierung abzuschließen.“ Um den Kredit für das Eigenheim allein zu finanzieren, sei eine sehr gute Bonität durch ein sicheres Einkommen erforderlich, so die Spezialistin: „Ist diese Voraussetzung erfüllt, haben Einzelpersonen genau die gleichen Chancen auf einen Kredit, wie Paare und auch der Zins fällt nicht per se schlechter aus, nur weil man allein finanzieren möchte.“ Allerdings tragen Singles und Alleinverdienende eine höhere finanzielle Last. Denn meist gibt es bei einer Baufinanzierung zwei Verdienende, die dazu beitragen, die monatlichen Raten zu begleichen. Spezialistin Kerstin Riege-Krause rät daher, vorab besonders gründlich zu planen und zu rechnen: „Eine Budgetberatung auf Basis einer detaillierten Haushaltsrechnung hilft, um die Möglichkeiten beim Kaufpreis und der Darlehenssumme realistisch einzuschätzen.“
Motivation Eigennutzung oder Vermietung?
Auch das Motiv für den Haus- oder Wohnungskauf ist relevant: Soll die Immobilie selbst bewohnt oder vermietet werden? Im Falle einer Vermietung streben deutlich mehr Umfrageteilnehmende den Solo-Kauf an (36 Prozent) als bei der Eigennutzung (21 Prozent). Als größte Hemmschwelle, den Kauf ohne Partner, Partnerin oder Familie anzugehen, erlebt Kerstin Riege-Krause in der Praxis die Angst davor, allein für die Rate verantwortlich zu sein. Hier helfe oft ein Blickwechsel, so die Spezialistin von Dr. Klein: „Wage ich den Schritt von mieten zu kaufen, bin ich zwar verantwortlich für die Kreditrate. Aber sonst habe ich ebenso eine finanzielle Verpflichtung, wenn ich die Miete zahlen muss. Entscheidend für die Absicherung ist, die Rate nicht zu hoch anzusetzen. Diese muss zum Einkommen und den monatlichen Ausgaben passen.“ Und das gelte egal ob Eigennutzung oder Vermietungsobjekt. Für letzteres hat Kerstin Riege-Krause noch einen Tipp: „Bei einer Kapitalanlage gilt die grobe Faustregel ‚Miete = Rate‘, so dass die Kaltmiete die Rate trägt.“