Eine Eigentumswohnung kann sich auf zwei Arten rentieren: Zur Selbstnutzung oder als Kapitalanlage. Gerade wenn Mieten immer teurer werden, gewinnt Wohneigentum an Bedeutung. Aktuelle Daten geben Auskunft über Preisentwicklungen auf dem Miet- und Kaufmarkt von Immobilien.
Der Immobilienmarkt ist in Metropolen und Ballungsgebieten schwer umkämpft – das gilt insbesondere für Mietobjekte, aber auch der Kauf einer Eigentumswohnung gestaltet sich zunehmend schwierig. Bis vor gut zwei Jahren stiegen die Kaufpreise stärker als die Mietpreise an, was für viele ein Argument dafür war, weiterhin zur Miete zu wohnen. Diese Entwicklung der Kosten hat sich mittlerweile umgekehrt: Erhebungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft zeigen, dass Neuvertragsmieten im 4. Quartal 2024 durchschnittlich um 4,7 Prozent gestiegen sind. In den meisten Großstädten war dieses Wachstum wesentlich größer. Kaufpreise für Bestandswohnungen hingegen haben zum Teil nachgegeben. Allerdings ist die Talsohle hier bereits durchschritten. Der LBS-Immobilienmarktatlas 2025 verzeichnet für das zweite Halbjahr 2024 einen Anstieg von 7,6 Prozent in den Durchschnittspreisen für neue Wohnungen in Hamburg. Bei Bestandswohnungen liegt das Plus bei 1,6 Prozent.
Frank Lösche, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Hamburg, erläutert, warum sich ein Wohnungskauf jetzt auf zwei Arten auszahlen kann.
„Gerade für Menschen, die gern mittel- bis langfristig planen, lohnt sich der Erwerb von Wohneigentum“, sagt Frank Lösche. Wer eine Wohnung besitzt – und in dieser auch selbst wohnt – muss sich nicht um steigende Mieten sorgen und kann größtenteils frei entscheiden, ob und was es an der Wohnung zu verändern gilt. Außerdem fällt ein langfristig wirkendes Argument ins Gewicht: „Statt der Mietzahlung sorgt die Rückzahlung des Baufinanzierungskredits für einen Vermögensaufbau und das Eigentum sichert die Wohnsituation im Alter ab“, so der Spezialist. „Diejenigen, die mehr Wert auf Sicherheit und Planbarkeit statt Flexibilität legen, sollten sich jetzt auf dem Kaufmarkt umgucken, und sich vom zunehmend angespannten Mietmarkt verabschieden.“
Des einen Freud, des anderen Leid – wenn Kaufende von Mietenden (auch) zu privaten Vermietenden einzelner Objekte werden, verändert sich damit wahrscheinlich der Blick auf die steigenden Mietpreise. „Im Idealfall decken die Mieteinnahmen den Großteil der monatlichen Rate ab, die Darlehensnehmende an das Kreditinstitut für den Erwerb von eben diesem Objekt zahlen“, rät Lösche. Das hängt natürlich von Zustand und Lage des Objekts sowie von der aufgenommenen Kreditsumme und den Konditionen ab. „Selbst wenn hier anfangs noch kein Gewinn gemacht wird, langfristig zahlt sich der Besitz aus. Schließlich ist nicht abzusehen, dass sich der Immobilienmarkt in naher Zukunft entspannen wird.“