Baufinanzierung trotz laufender Kredite? Nichts ist unmöglich!
Die neue Waschmaschine, der moderne Gasgrill, das erst drei Jahre alte Auto: viele Menschen entscheiden sich bei den unterschiedlichsten Dingen für einen Ratenkredit. Aber was ist, wenn zu den vielen kleinen Wünschen der Traum vom Eigenheim dazukommt?
Eins, zwei oder drei – wie viele Kredite sind zu viel?
Natalie und Tim Lehmann* können ihr Glück kaum fassen, nach langer Suche haben sie endlich das perfekte Haus gefunden: eine Doppelhaushälfte mit Garten in Halle-Ammendorf. Der Traum von den eigenen vier Wänden scheint zum Greifen nahe, wäre da nicht ein Problem: Für ihre große Hochzeitsfeier und die Reise auf die Malediven haben sie bereits zwei Kredite aufgenommen, die sie nun abzahlen. Aufgrund ihres hohen monatlichen Nettoeinkommens von 4.500 Euro stellen sie dennoch zusätzlich eine Baufinanzierungsanfrage bei ihrer Hausbank. Doch sie bekommen eine Absage.
Alexander Rietzschel, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Halle an der Saale, berät häufig Kundinnen und Kunden, die sich in einer solchen Situation befinden. „In einem ersten Schritt heißt es für mich dann immer die bestehenden Ratenkredite zu überprüfen. Durch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Bankpartnern, auch im Bereich Ratenkredit, können wir bei Dr. Klein viele Angebote vergleichen und die Erfahrung zeigt: Fast immer sind günstigere Konditionen zu bekommen.“ Auch bei der Familie Lehmann ist der Weg in die eigenen vier Wände möglich. Rietzschel holt kurzerhand Angebote für die zwei laufenden Ratenkredite ein, legt sie zu einem Kredit zusammen und schließt einen neuen Vertrag mit deutlich besseren Konditionen ab. Die monatliche Belastung der Ratenkredite reduziert sich und das Paar kann sich nun auch die Finanzierung ihres Hauses leisten. „Im Bereich der Baufinanzierung gibt es keine pauschalen Antworten“, weiß der Spezialist von Dr. Klein. „Jeder Fall ist individuell und selbst für Interessierte mit mehreren laufenden Krediten ist der Weg in die eigenen vier Wände nicht unmöglich. Eine gute Beratung ist in diesem Fall allerdings Pflicht.“ Dem Spezialisten ist es wichtig, seinen Kundinnen und Kunden eine langfristig solide Finanzierung zu vermitteln. Die monatliche Rate muss für Kreditnehmende auf Dauer ohne große Einschränkungen tragbar sein.
Ausreichendes Einkommen = ausreichend Kreditspielraum?
„Wer Ratenkredite aufgenommen hat und dennoch ein Eigenheim finanzieren will, sollte in jedem Fall ein regelmäßiges Einkommen beziehen“, sagt Alexander Rietzschel. So weit, so einfach. „Außerdem sollte das eigene Vermögen, bestehend aus Bankguthaben, Aktiendepots oder anderen Vermögenswerten, im besten Fall so hoch sein wie die laufenden Kreditverpflichtungen. Doch nicht immer verfügen Antragstellende über das gleiche Vermögen wie Verbindlichkeiten. Wichtig ist, dass für eine Baufinanzierung die Erwerbsnebenkosten aus eigenem Kapital erbracht werden können.“
So war es auch bei der Familie Lehmann. Sie profitierten nicht nur von der Kreditoptimierung, sondern auch von ihrem hohen Haushaltseinkommen. „Wenn bereits zu viele laufende Verpflichtungen bestehen und gleichzeitig wenig Erspartes vorhanden ist, rate ich Interessierten dazu, sich noch ein wenig zu gedulden. Ich stelle in diesem Fall gemeinsam mit den Kundinnen und Kunden einen soliden Finanzplan auf, damit sie ihren Wunsch nach einem Eigenheim so schnell wie möglich und mit gutem Gewissen umsetzen können“, erklärt Rietzschel.
Ein negativer SCHUFA-Score – das Aus für die Baufinanzierung?
Bei der Vergabe eines Immobilienkredits entscheidet der SCHUFA-Score der Kundinnen und Kunden darüber, wie hoch die Bauzinsen ausfallen und ob sie überhaupt eine Summe in der nachgefragten Größenordnung erhalten. Denn: Je schlechter der SCHUFA-Score, desto höher ist das Risiko für die Bank, dass Schulden nicht beglichen werden. Mit höheren Zinsen sichert das Kreditinstitut mögliche Ausfallrisiken ab. Viele Banken vergeben bei einem negativen SCHUFA-Eintrag gar kein Darlehen an Interessierte. Einige Kreditgeber fragen hingegen genauer nach und beziehen in ihre Entscheidung weitere Faktoren wie die Art des Eintrages oder die Höhe der nicht gezahlten Verpflichtungen mit ein. „Auch mit einem negativen SCHUFA-Eintrag ist der Weg ins Eigenheim noch möglich. Es ist allerdings deutlich schwieriger, einen passenden Finanzierungspartner zu finden“, so Rietzschel. „Die Bank lässt sich eher auf ein Bauvorhaben bei negativer SCHUFA ein, wenn die Kunden über ausreichende Einnahmen verfügen und mehr als 20 Prozent Eigenkapital in die Finanzierung einbringen.“ Dank seines Marktüberblicks kann er in der Regel trotzdem noch eine passende Bank mit einem für beide Seiten zufriedenstellenden Angebot finden.
*fiktives Beispielpaar