Nach langer Ruhephase bei den Bauzinsen sorgte der politische Doppelwumms Mitte März für einen plötzlichen Zinsanstieg und Bewegung an den Märkten. Erkennbar ist die Aufwärtsentwicklung auch bei der monatlichen Rate: Sie nimmt merklich zu.
Die Ankündigung des Sondervermögens Mitte März führte dazu, dass die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen anstieg. Infolgedessen machten auch die Bauzinsen einen Sprung nach oben, da sich diese als Langfristzinsen an der Rendite der Bundesanleihen orientieren. Eine Musterrechnung von Dr. Klein legt dar, dass auch die monatliche Rate bei Kreditnehmenden steigt: Bei einer Darlehenssumme von 300.000 Euro, zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und einer zehnjährigen Zinsbindung liegt die errechnete Standardrate im März bei 1.420 Euro. Zum Vergleich: Im Januar und Februar lag diese mit 1.395 und 1.393 Euro noch deutlich niedriger. So manche Kaufinteressierte fragen sich womöglich, wie sie die monatliche finanzielle Belastung vor dem Hintergrund gestiegener Bauzinsen anpassen können. Die Möglichkeiten variieren je nach persönlicher Situation und sollten individuell beim Finanzierungsgespräch durchgespielt werden. Eine Option wäre die Anpassung der Tilgungshöhe.
Finanzielle Sicherheit und langfristige Planung stehen für viele Immobilienkäuferinnen und -käufer in Deutschland an oberster Stelle. Wer sich für den Erwerb von Wohneigentum entscheidet, möchte sicher gehen, dass die monatliche Rate für die Rückzahlung eines Kredits auf viele Jahre leistbar bleibt. Positive Voraussetzungen, die Darlehensnehmende eigenhändig hierfür schaffen können, ist neben der Bereitstellung von ausreichend Eigenkapital – empfohlen werden mindestens die Kaufnebenkosten von zehn bis 15 Prozent des Kaufpreises – die Wahl der passenden Tilgungshöhe. Mit ihr kann die Monatsrate modelliert werden. Dabei gilt: Je niedriger die Tilgung ist, desto geringer fällt auch die monatliche finanzielle Belastung aus. Bedenken sollten Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer jedoch, dass die Darlehenshöhe auf diese Weise nur langsam abgetragen wird. Langfristig betrachtet fällt die Summe an Zinsen, die gezahlt werden muss, deutlich umfangreicher aus als bei einer höheren Tilgung. Bei den Deutschen bleibt der Tilgungssatz trotz gestiegener Zinsen im März konstant und liegt bei 1,72 Prozent. Damit ist er nahezu gleichbleibend zu den Vormonaten Januar und Februar (1,73 Prozent). Im Vorjahresmonat lag er mit 1,78 Prozent minimal höher.