Doch was bedeutet Rendite eigentlich? Sie ist der in Prozent ausgedrückte Gewinn, den Sie mit Ihrer Investition innerhalb eines Jahres erzielen. Für eine einfache Zinsanlage gilt die Formel: Rendite = Gewinn x 100 / Kapital. Angenommen Sie investieren 5.000 € und erzielen nach einem Jahr einen Gewinn von 300 €, dann liegt die Rendite in diesem Fall bei 6 %.
Das Prinzip: Möchte ein zertifiziertes Kreditinstitut eine Baufinanzierung über einen Pfandbrief refinanzieren, braucht es einen Anleger, der ihr das Geld dafür leiht. Da es sich bei einem Pfandbrief um eine sogenannte „besicherte Schuldverschreibung“ handelt, bekommt der Anleger also de facto sein geliehenes Geld immer wieder zurück. Und er bekommt zusätzlich einen festen Zins über die Dauer der Laufzeit des Pfandbriefs.
Das Kreditinstitut hingegen verleiht das Geld an den Kreditnehmer weiter. Der Kunde zahlt die Darlehensraten an die Bank, die sich aus Tilgung und Zins zusammensetzen, für den vereinbarten Zeitraum zurück.
Der Ablauf der Refinanzierung einer Baufinanzierung mithilfe eines Pfandbriefes lässt sich grob in die folgenden Schritte unterteilen:
Unsere Infografik veranschaulicht diesen Kreislauf noch einmal.
„Der Handel mit Pfandbriefen ist für einige Banken und Sparkassen ein wichtiger Baustein, um das Immobilien-Kreditgeschäft profitabel und langfristig zu betreiben“, erläutert Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein. Und ergänzt: „Sie ermöglichen eine lange Planungssicherheit und sind im Vergleich zu anderen Refinanzierungsmitteln attraktiv.“ Pfandbriefe ergänzen also den Refinanzierungsmix.
Mit unserem Bauzinsenrechner können Sie sich schnell einen ersten Überblick über Ihre potenzielle Baufinanzierung verschaffen.
Jede Pfandbriefbank hat das Recht, den Pfandbriefzins eigenständig festzulegen. Und generell gilt auch hier das Angebot-Nachfrage-Prinzip. Doch unabhängig davon gibt es 3 Faktoren, die maßgeblich die Höhe des jeweiligen Pfandbriefzins bestimmen. Dies sind:
Schauen wir uns die 3 genannten Faktoren etwas genauer an.
Bei der Festlegung der Pfandbriefzinsen orientieren sich die lizenzierten Kreditinstitute an den Renditen und Zinsen der Bundesanleihen. Denn am Stand der deutschen Bundesanleihen können die lizenzierten Kreditinstitute erkennen, unter welchen Umständen sie Kapitalgeber für ihre Pfandbriefe finden.
Die Konditionen der Pfandbriefe orientieren sich also an den Konditionen der deutschen Bundesanleihen. Steigen die Zinsen der deutschen Bundesanleihen, steigen auch die Zinsen für die Pfandbriefe.
Die Pfandbriefrendite sowie die Renditen von deutschen Bundesanleihen dienen lediglich als Orientierungswerte für den Trend bei der Bauzinsentwicklung. Sie können also nicht gleichgesetzt werden mit den tatsächlichen Finanzierungskonditionen.
Genau wie Immobilienkredite haben Pfandbriefe eine unterschiedliche Laufzeit. In der Regel beträgt die Mindestlaufzeit eines Pfandbriefes, der für die Refinanzierung eines Immobilienkredits herausgegeben wird, 10 Jahre. Doch auch 15, 20 oder 25 Jahre sind beispielsweise möglich. Grundsätzlich gilt: Je länger die Laufzeit des Pfandbriefes, desto höher ist auch der Pfandbriefzins, die die Anleger für das Leihgeschäft bekommen.
Damit das Immobilien-Kreditgeschäft für die lizenzierten Kreditinstitute profitabel bleibt, schlagen sie auf dem Pfandbriefzins etwa 0,5 bis 0,75 Prozentpunkte drauf. Nehmen wir an, dass der Pfandbriefzins für eine 10-jährige Laufzeit bei 3 % liegt, dann verlangen Pfandbriefbanken mindestens 3,5 bis 3,75 % Zinsen pro Jahr vom Kunden.
Wir halten an dieser Stelle fest: Es besteht also eine Wechselwirkung zwischen dem Zinsniveau für Pfandbriefe und dem Bauzinsniveau. Steigen die Zinsen für Pfandbriefe, steigen auch die Bauzinsen − und umgekehrt.
Die Top-Zinsen für Baufinanzierungen liegen aktuell zwischen 3:32 bis 3,93 % (Stand: 03.06.2024). Den tagesaktuellen Stand finden Sie auf unserer Ratgeberseite: Aktuelle Bauzinsen.
Anleger erhalten für das Leihgeschäft einen unterschiedlichen Pfandbriefzins, der von diversen Faktoren beeinflusst wird. Doch generell ist er niedriger als die Immobilienzinsen, die die Kunden an das lizenzierte Kreditinstitut zahlen.
Grundsätzlich gilt: Je mehr die Refinanzierung kostet, je mehr Zinsen also ein lizenziertes Kreditinstitut selbst für die ausgegebenen Pfandbriefe zahlen muss, desto höher fällt der persönliche Bauzins aus. In gewisser Weise markiert der Pfandbriefzins damit den Start- oder Basiszins für den persönlichen Bauzins. Es kommen allerdings noch weitere Faktoren hinzu, die alle in den persönlichen Bauzins miteinfließen.
Die Entwicklung der deutschen Bundesanleihen und Pfandbriefe geben die Richtung für die Bauzinsen vor. Wie Sie Ihren persönlichen Bauzins positiv beeinflussen können, haben wir für Sie im Ratgeberartikel „Zinsen sparen: 10 Tipps für Ihre Baufinanzierung“ zusammengefasst.
Vorrangig institutionelle Anleger investieren in Pfandbriefe, also beispielsweise Versicherer oder Verwalter von Pensionsfonds. Denn aufgrund der gesetzlichen Anforderungen und ihrer Besicherung gelten Pfandbriefe als besonders sicher. Das macht sie für institutionelle Anleger attraktiv, die eine sichere Anlage und stabile Rendite suchen.
Seit der globalen Finanzkrise ist die Europäische Zentralbank (EZB) ein weiterer großer Akteur am Markt. Die EZB kauft im großen Stil Staatsanleihen und andere Wertpapiere auf, um beispielsweise das Wirtschaftswachstum im Euroraum zu stärken. So wuchs der Bestand von aufgekauften Anleihen laut der EZB bis Ende 2023 auf rund 3 Mrd. €.
Der Theorie nach können auch private Anleger in Pfandbriefe investieren. Doch in der Praxis kommt dies kaum vor, weil einfach die Summen, die private Anleger investieren müssten, oft zu hoch sind. Zudem müssten private Anleger ihr Geld sehr lang anlegen, bis sie eine positive Rendite erzielen.
Grundsätzlich gilt: Pfandbriefe werden an der Börse gehandelt, genauer gesagt am Kapitalmarkt. Allerdings dürfen nur Kreditinstitute Pfandbriefe ausgeben, die ein Pfandbriefgeschäft betreiben und die nötige Lizenz dazu besitzen. Die Rechtsgrundlage bilden dafür das Gesetz über das Kreditwesen, kurz KWG, und das Pfandbriefgesetz.
Im Fachjargon spricht man auch von „Pfandbriefbanken“, die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) autorisiert und reguliert werden. Das bedeutet unter anderem, dass eine „Pfandbriefbank“, die Pfandbriefe zur Refinanzierung von Immobiliendarlehen am Kapitalmarkt anbieten möchte, erst einen Antrag bei der BaFin stellen muss.
Bekommt sie das „Go“, kann sie die Pfandbriefe am Kapitalmarkt anbieten. Laut der BaFin gibt es aktuell 84 „Pfandbriefbanken“ in Deutschland (Liste der Pfandbriefbanken / Stand 31.03.2024), die das Pfandbriefgeschäft betreiben.
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