Tag der Arbeit

Tag der Arbeit in Coronazeiten

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Das neuartige Coronavirus hat auch unsere Arbeitswelt bei Dr. Klein ganz schön auf den Kopf gestellt. Am heutigen 1. Mai und dem Tag der Arbeit möchte Autorin Caro euch daher einmal ihren ganz persönlichen Einblick in die Remote- und Videocall-Arbeitsatmosphäre bei uns geben.

Wisst ihr, was ich am Tag der Arbeit schon immer am besten finde? Dass man eben nicht arbeiten muss. Irgendwie finde ich das ein bisschen paradox, gleichzeitig will ich mich auch überhaupt nicht darüber beschweren. Besonders nicht, wenn es sich wie 2020 beim Tag der Arbeit um einen Freitag handelt.

Bei uns im dritten Stock im Lübecker Bürogebäude sitzen unter anderem die – in der Holakratie „Kreise“ genannten – Abteilungen Online-Marketing und Unternehmenskommunikation. Viele kreative und humorvolle Köpfe auf einem Haufen, sag ich euch. Ist mal jemand nicht so frohen Mutes, gibt es meist mindestens eine Person entlang des Flures, die einen zum Lachen bringen kann. Zudem zieht nicht selten ein intensiver, süßer Waffelduft durch den Korridor, der wie das Licht die Motten viele Leckermäuler anlockt und zu einem kurzen Schnack zwischen Tür und Puderzucker-Dekor einlädt.

Alles anders seit Corona: „Du bist ja eigentlich ganz nett“

Die Arbeitssituation ist in der aktuellen Corona-geprägten Zeit allerdings eine andere als noch vor zwei Monaten. Soziale Kontakte zu den Kollegen sind auf Videocalls und Telefonanrufe beschränkt. Das ist schon eine ziemliche Umstellung für mich, und sicherlich auch für viele meiner lieben Kollegen.

Klar, mein Mann sitzt parallel im Homeoffice im Nebenzimmer – ich bin also nicht allein, und auch das ist eine neue Situation in unserer achteinhalbjährigen Partnerschaft. Immerhin ist es in der Regel ja so, dass man seine Kollegen länger am Tag um sich hat als seinen eigenen Partner. Aber mein Mann meinte neulich liebevoll: „Das mit dem gemeinsamen Homeoffice klappt ja ziemlich gut. Mir war gar nicht bewusst, wie nett du eigentlich bist.“ Schönen Dank auch…

Wie dem auch sei: Das digitale Büro ist mittlerweile zum Alltag geworden. Dank halbwegs stabiler Internet- und guter VPN-Verbindung kann ich prinzipiell problemlos auch von außerhalb der Redaktion wie gewohnt recherchieren und schreiben. Die regelmäßigen „Wie geht’s euch“-Video-Meetings sind sehr heilsam und wir lachen genau soviel wie beim physischen Miteinander. Es ist auch ziemlich interessant zu sehen, wie meine Kollegen wohnen und sich ihre Arbeitsplätze eingerichtet haben. Wöchentlich gibt es sogar ein unternehmensweites Meeting mit knapp 200 Teilnehmern. Auch das ist dank moderner Kommunikationstechnik möglich und deutlich persönlicher als ein Update per E-Mail.

Digitaler Start in den neuen Job

Unser neuer Kollege Lars ist im April sogar vollkommen digital bei Dr. Klein gestartet. Nur ein paar Gesichter kennt er von seinem Probetag im Büro. „Ich wurde sehr herzlich willkommen geheißen“, erzählt er. Viele Kollegen haben ihn gleich zu Beginn angerufen, wollten sich vorstellen und natürlich auch Lars kennenlernen. „Das Team hat mir ein richtiges, digitales Wohlfühlpaket geschnürt und sich Zeit für mich genommen.“ Dies habe ihm den Start sehr leicht gemacht.

Auch die typische Willkommensveranstaltung der Unternehmensgruppe gibt es in Corona-Zeiten remote. „Auch das war problemlos möglich. Das kollegiale Du macht es einem sehr leicht, sich auch per Videocall persönlich kennenzulernen“, findet Lars. „Wir sind halt alle gerade irgendwie in derselben Situation und da ist es auch nicht schlimm, wenn mal die Kinder oder auch die Katzen durchs Bild huschen. Das ist sogar ziemlich witzig.“

Tag der Arbeit
Remote Blog-Redaktionsmeeting mit Lars, Kim, Susanne und Caro (v.l.n.r.).

Dennoch freut sich Lars auf die Zeit nach Corona. Zwar habe er ein voll ausgestattetes Büro und kann sehr gut arbeiten, doch „teilweise habe ich mit einigen Kollegen nur telefoniert. Ich freue mich darauf, die Gesichter zu den Stimmen kennenzulernen.“

Wären wir bei „Wünsch dir was“

Das Fazit der letzten Wochen ist, dass ich in meinem Arbeitsbereich sehr gut aus dem Homeoffice arbeiten kann. Dennoch bin ich und auch mein vom Billig-Esszimmerstuhl geforderter Rücken froh, dass wir stückweise und unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelungen nach einem festen Plan wieder langsam ins Büro zurückkehren können. Es werden noch nicht alle Kollegen sofort wieder in den Bürokomplex kommen. Bis das gesamte Stockwerk wieder auch physisch-anwesend in der Hansestraße arbeiten wird, werden wohl noch Wochen oder Monate vergehen.

Und wenn wir uns dann alle wiedersehen, freue ich mich schon heute auf den köstlichen, wohlig-warmen Waffelduft, der mich ins Kreations-Büro zu einem kurzen Schwätzchen und köstlichem Eisengebäck verführt. Bis dahin möchte ich meinen Kollegen sagen: Ihr fehlt mir! Haltet die Ohren steif und bleibt gesund!

PS: Ach ja, auch mein Styling-Drang freut sich auf einen startenden halbwegs normalen Alltag. Diesen Beitrag schreibe ich gerade mit wildem Dutt in den Haaren, in Jogginghose, Schlabberpulli und mit zwei verschiedenen Wollsocken an den Füßen…


Ihr möchtet auch vermissenswerte Kollegen haben?


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